Pressemitteilung
Katharina Floßmann und Rolf Beuting neues ÖDP-Spitzenteam
ÖDP-Vorstandswahlen und Vortrag der Werdenfelser-Land-Vorsitzenden Katharina Benedikt
Seehausen/Ldkrs. GAP. Mit 100 % der Stimmen wurde die Oberammergauer Verlagsangestellte und Gemeinderätin Katharina Floßmann zur neuen Vorsitzenden des ÖDP-Kreisverbands Garmisch-Partenkirchen gewählt. Damit stellt sie zusammen mit Murnaus Bürgermeister Rolf Beuting die ÖDP-Doppelspitze im Landkreis. Unter dem Motto „Global denken, vor Ort handeln“ will sich Katharina Floßmann nicht nur für die Stärkung regionaler Wirtschaftskreisläufe engagieren, sondern auch gegen die derzeit geheim verhandelten internationalen Abkommen TTIP, CETA und TISA mobil machen.
Rückblick auf das vergangene Wahljahr
Bevor die ÖDP-Mitglieder einen neuen Kreisvorstand zu wählen hatten, zog der scheidende Erste Vorsitzende Rolf Beuting im Rahmen der Jahresmitgliederversammlung im Gasthaus Sonne (Seehausen) eine höchst erfolgreiche Bilanz des vergangenen Wahljahrs. Erstmals in der Geschichte des Landkreises sind seit Mai dieses Jahres ÖDP-Mitglieder als Erste Bürgermeister im Amt – Rolf Beuting in Murnau, Rudolf Kühn in Riegsee. Und in Bad Bayersoien wurde Georg Haseidl Zweiter Bürgermeister. Im Murnauer Gemeinderat ist die Gruppe „ÖDP/Bürgerforum“ mit gut 22 % und sechs Sitzen als zweitstärkste Fraktion so präsent wie niemals zuvor; im Kreistag gelang mit 7 % und vier Mandatsträgern ebenfalls das beste Ergebnis in der Geschichte des Kreisverbands. Einen Achtungserfolg konnte der Diplom-Physiker und ÖDP-Landratskandidat Herbert Stöckl bei der Landratswahl erzielen; er erhielt ca. 8 % der Stimmen. In ganz Bayern legte die ÖDP mit 380 kommunalen Mandaten im Vergleich zu 2008 um 20 % zu. Bei der Europawahl zog mit dem Münchner Atomphysiker Prof. Dr. Klaus Buchner erstmals ein Ökodemokrat ins EU-Parlament ein.
„Es ist uns gelungen, das Vertrauen der Bürgerinnen und Bürger zu gewinnen. Wir kümmern uns um die Anliegen der Bürger“, fand Rolf Beuting eine Erklärung für die sensationellen Wahlerfolge. Neben der „großen Politik“ – wie etwa Klimawende und Wirtschaftspolitik – habe man verstanden, auch die „ganz kleinen Themen vor Ort“ anzupacken. Er formulierte ein treffendes Beispiel: „Das Pfeiffen der Regionalzüge ist der Grund dafür, warum einige Menschen nachts aus den Betten geholt werden – auch wenn wir als Ökodemokraten aus Gründen des Klimaschutzes verstärkt auf öffentlichen Personenverkehr setzen.“ Beuting dankte allen, die Zeit und Geld in die politische Arbeit und in Wahlkämpfe investiert haben. Aus zeitlichen Gründen und zur „Vermeidung von Ämterhäufung“ – „da habe ich ein anderes Verständnis von Partei-Engagement und Demokratie als die CSU“ – kandidierte er nicht mehr als Erster Vorsitzender.
13-köpfiger Kreisvorstand gewählt
Zur neuen Kreisvorsitzenden wählten die anwesenden ÖDP-Mitglieder die 61-jährige Katharina Floßmann, zu ihrem Stellvertreter Rolf Beuting. Die beiden wollen in einer Art „Doppelspitze“ die Anliegen des Kreisverbands nach außen vertreten. Neue Schatzmeisterin ist Elisabeth Schlichte aus Ettal, alte und neue Schriftführerin Heidi Stangl aus Murnau. Als Beisitzer wollen sich Kurt Christian (Ohlstadt), Rudolf Kühn (Riegsee), Raphael Mankau (Murnau), Rolf Neuhaus (Garmisch-Partenkirchen), Dr. Nadine Reuter (Seehausen), Gwendolin Schlichte (Ettal), Patrik Schlichte (Ettal), Robert Schwarzensteiner (Murnau) und Herbert Stöckl (Garmisch-Partenkirchen) in den Vorstand einbringen. Auch die Delegierten zu Bezirks- und Landesparteitag wurden neu bestimmt.
Für den europaweiten Aktionstag gegen das internationale Handelsabkommen TTIP am 11. Oktober 2014 kündigte Katharina Floßmann auch eine Aktion in Murnau an, für die man in den nächsten Tagen Verbündete suchen möchte: „Wir wollen keine Übernahme von öffentlicher Daseinsvorsorge durch Konzerne, keine Aushebelung wichtiger ökologischer und sozialer Standards – und keine geheimen Verhandlungen, die die Nationalstaaten entmachten.“
Solidargemeinschaft Werdenfelser Land
„Wir wollen regionale Wirtschaftskreisläufe erhalten und stärken“, erklärte Katharina Benedikt, Biobäuerin und Vorsitzende der Solidargemeinschaft Werdenfelser Land e. V., in einem kurzen Referat ein wichtiges Ziel des Netzwerks „Unser Land“. Weitere Ziele seien artgerechte Tierhaltung, naturverträgliche Landwirtschaft und faire, existenzsichernde Preise. Einen thematischen Schwerpunkt setzte Benedikt auf die vor ein paar Jahren eingerichteten „Sonnenäcker“, die es derzeit schon in Ohlstadt und Oberammergau gibt. Dabei handelt es sich um gute Ackerflächen, die von der Solidargemeinschaft in Parzellen aufgeteilt und an Privatpersonen verpachtet werden, um dort Gemüse und Blumen anzubauen. „Mir gefällt die große Vielfalt auf den Sonnenäckern“, bekannte Benedikt. Die ÖDP drückte ihre Unterstützung für die Anliegen der Solidargemeinschaft aus; und Rolf Beuting versprach, sich dafür einsetzen zu wollen, dass auch in Murnau ein Sonnenacker entstehen könne.